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Hercules Lastboy

Kupplung trennt nicht

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Welle einbauen

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Diese Tipp stammt von Herrn Gellissen, Zweiradhändler und SACHS-Motordienst.

Ein altes Problem beim Sachs-Motor ist eine nicht richtig trennende Kupplung. Bei stehendem Fahrzeug und laufendem Motor lässt sich das Getriebe dann nicht mehr schalten. Auch korrekte Einstellung des Spiels im Motor und am Handhebel führen nicht zum Erfolg.

Den Leerlauf zu finden gerät zur Tortur. Zumeist kann er nur eingelegt werden, wenn das Moped noch rollt oder der Motor steht. Nach längerer Standzeit "klebt" die Kupplung und ist erst wieder frei, wenn sie mehrere brutale Lastwechsel erfahren hat.

Ursache:

Das Getriebeöl SAE 80 lässt den Belag der Kupplungslamellen quillen. Die Zähigkeit des Öls (Scherkräfte) nimmt die Anlaufscheiben trotz des vorhandenen Spiels mit.

Abhilfe:

Die Firma SACHS soll damals dazu geraten haben, die Kupplungslamellen auszubauen und mit feinem Schmirgelpapier abzuziehen.

Anstatt des SAE 80 soll das wesentlich dünnflüssigere ATF-Öl eingefüllt werden! Die Füllmenge bleibt mit 200 cm3 gleich. Dem Getriebe ist es scheinbar egal, in welcher "Brühe" es läuft.

Anmerkung:

Die Stahlscheiben und die Kupplungslamellen immer auf Verzug prüfen und darauf achten, daß sich die Scheiben/Lamellen im Kupplungskorb nicht verkanten können. Ist der Kupplungskorb und die Anlaufscheiben sehr stark eingeschlagen (Gratbildung), muss der ganze Mist nachgearbeitet oder ersetzt werden.

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Ergebnis (!):

Am 29.01.2002 habe ich die oben beschriebene Methode ausprobiert. Das Ergebnis ist bis jetzt absolut verblüffend!! Trotz des total ausgenudelten Kupplungskorbs in dem sich die Anlaufscheiben verkanten können, trennt die Kupplung wie durch Zauberhand fast 100%ig!

Das Getriebe schaltet sich auf einmal butterweich und mir kam es vor, als ob mir jemand klammheimlich ein Klauen-Getriebe eingebaut hat!

Durch einen weiteren Ölwechsel werde ich bald das restliche SAE 80 aus dem Motor holen.

Wie sich das Ganze jetzt auf lange Sicht verhält, kann ich natürlich noch nicht sagen. Nach 1000 km werde ich wieder Bericht erstatten. Bisher waren jedenfalls die 6,29 € für `nen Liter ATF-Öl gut angelegt.

10.04.2004:

Nach nunmehr rund 2500 km Erfahrung mit ATF-Öl kann ich es uneingeschränkt empfehlen. Der Motor macht keinerlei Probleme, schaltet einwandfrei und zeigt keinerlei Ölundichtigkeiten. Die Kupplung klebt auch bei längeren Standzeiten überhaupt nicht, trennt einwandfrei und packt gut.

Als nächstes werde ich mit den 4,3 PS-Motor - bei dem aufgrund höherer Leistung die Kupplung gerne rutscht - ein anderes Spezialöl ausprobieren. Hierbei handelt es sich um ein Öl für Getriebe und Hinterachsen mit Reibsperren (Sperrdifferentiale mit Reibbelägen). Bei diesen Getrieben/Achsen darf kein herkömmliches Öl verwendet werden, da sonst die Reibwirkung der Beläge stark herabgesetzt und die Sperrwirkung stark nachlassen würde.

In unserem LASTBOY arbeitet die Ölbadkupplung ähnlich wie die Lamellen eines Sperrdifferentials. Mit dem Spezialöl mit "limited slip" dürften daher deutlich höhere Drehmomente über die Kupplung übertragen werden können.

Auch hier werde ich Euch selbstverständlich auf dem Laufenden halten!

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Letzte Bearbeitung am 03.01.2014 durch